advertorial | uerdingen wenige wochen nach dem erstkontakt folgt schon der termin für ein ers- tes gespräch. zehn gespräche finden hier pro woche statt. „oft fließen dabei tränen, wenn der patient endlich seine verteidigungshaltung auf- geben kann und weiß, dass er sich nicht zu schämen braucht“, berichtet der 53-jährige mediziner. wichtig sei, gemeinsam ein ziel zu vereinbaren und zu versichern: „du bist nicht allein, wir sind bei dir und helfen dir, es zu erreichen. und wir wissen, dass du es kannst.“ käme ein mensch mit einer größe von 1,70 metern und 170 kilogramm gewicht, vereinbare man ein zielgewicht von unter 90 kilogramm. im adipositas-zentrum steht sogar ein teller mit adventssüßigkeiten auf der theke, an dem sich die mitarbeiter bedienen. darauf angesprochen, sieht rené carolus kein problem: „solange der mensch entscheidet, was er isst, nicht sein bauch ihn leitet und der bmi im rahmen bleibt, kann auch mal genascht werden.“ er selbst hat jedoch ein porridge zum früh- stück dabei, mit hafermilch, früchten und fruchtsaft. sein rat: „wir müs- sen vielfältig essen und bunt.“ individuelle, ganzheitliche und zielorientierte betreuung der bmi – ein wichtiger indikator dann geht es um die behandlungsmethoden. für die erste stufe, adipo- sitas i, empfiehlt die 2018 verfasste leitlinie eine konservative behand- lung. die patient:innen werden in einem 3-stufen-plan behandelt. sie bekommen eine qualifizierte ernährungsberatung über einen zeitraum von sechs monaten. unsere lebensweise verführt uns zu ungesundem essen und begünstigt die krankheit. „früher mussten wir dem essen nachlaufen. heute drängt es sich an jeder ecke und aus einem vollen kühlschrank jederzeit auf“, so carolus. „und oft greifen wir zu, auch wenn wir gar keinen hunger haben und keine nahrungsenergie brau- chen.“ für einen gemeinsamen überblick notieren seine patient:innen in einem ernährungsprotokoll, was und wann sie essen. anschließend werden mit hilfe eines mentalen coachings die gründe für das eigene essverhalten bestimmt. das übernimmt entweder die ernährungswissenschaftler:in, die auch schon die ernährungsbera- tung durchgeführt hat, oder ein:e psycholog:in. dabei sollen betrof- fene herausfinden, wann und warum sie falsch essen, was es ihnen bringt, falsch zu essen. „wenn sie verstanden haben, warum sie so ein großes bedürfnis nach süßem haben, lässt sich der heißhunger nach und nach immer besser kontrollieren.“ stufe drei nimmt die sportlichen aktivitäten in den fokus. „120 minuten kraft-ausdauer-sport jede woche“, nennt carolus die mindestanforde- rung. auch dabei bekommen die patient:innen unterstützung. sowohl von den im haus tätigen (sport-)physiotherapeuten des kooperationspartners fysioconcept, als auch weiteren partnern am gesamten niederrhein. auch das ist ein ausgleich für den modernen lebenswandel‘. „früher, vor 1910, sind die menschen in deutschland im durchschnitt 20 kilometer am tag gelaufen.“ eine zahl, die unvorstellbar ist für menschen, die sich von einer smartwatch am handgelenk antreiben lassen müssen, um auf täg- lich 10.000 schritte zu kommen. „heute laufen wir im durchschnitt ganze 400 meter“, sagt carolus. neben ausdauer ist auch ein krafttraining nicht außer acht zu lassen. „wer mehr muskeln hat, profitiert von einem nach- brenneffekt“, erklärt er. dann verbrennt der körper auch nachts, im ru- hemodus, noch energie. ein durchtrainierter ringer oder gewichtheber könne täglich mehrere teller nudeln essen, ohne adipös zu werden. rené carolus’ empfehlung für eine gesunde ernährung: zwei liter wasser pro tag fünf hände voll obst und gemüse, möglichst bunt. bunt, wegen der sekundären pflanzenstoffe, die sich hinter den verschiedenen farben im obst, gemüse und salat verbergen. diese haben im stoffwechsel eine wichtige bedeutung als koenzyme und antioxidantien. sie dienen somit dem zellschutz und der aktivierung von aufgenommenen vitaminen. aus diesem grund ist auch eine ausschließliche isolierte, d.h. künstliche aufnahme von vitaminen nur über nahrungsergänzungsmittel nicht zu empfehlen, weil darin keine sekundären pflanzenstoffe enthalten sind. eine hand voll nüsse täglich, walnüsse, haselnüsse, paranüsse, peca- und macadamianüsse. aber vorsicht: erdnüsse gehören nicht dazu! sie heißen zwar nüsse, sind aber eigentlich keine. einmal pro woche linsen. leguminosen – erbsen, linsen, bohnen – sind wertvolle pflanzliche eiweißlieferanten, linsen enthalten zudem wertvolles eisen. beispielhaft sei die mediterrane küche italiens oder griechenlands. „aber nicht die pizza aus der kühltruhe. faserreich, wenig fleisch, häufig fisch, gesundes öl wie oliven-, walnuss- oder leinöl. zum braten rapsöl. im winter empfiehlt er vitamin d als nahrungsergänzung, weil der körper dies mangels sonneneinstrahlung nicht selbst bilden kann. ein mangel kann zu osteoprorose führen und die immunabwehr herabsetzen. • • • • • • winter 2021/22 | 15